TURF Analyse

 

 

 

 

Die TURF-Analyse ist ein statistisches Verfahren zur Optimierung des Produktangebots im Bereich Markenartikel. Sie dient zur Optimierung der Reichweite des Sortiments in der Zielgruppe.

 

Der Anwendungsbereich der TURF-Analyse (Total Unduplicated Reach and Frequency) besteht darin, das Sortiment zu ermitteln, das ein möglichst breites Publikum erreicht. Anwendung findet die TURF-Analyse häufig im Bereich von Nahrungsmitteln, Snack-Produkten, Eis, Schokolade, Softdrinks oder Biermix-Getränken.

 

Die TURF-Analyse ist eine sinnvolle Forschungsoption, wenn die Gesamtzahl der Wahlkombinationen hoch ist, der Umfang des Sortiments, der Range jedoch aufgrund von Faktoren wie Ressourcen, Budgets limitiert ist. Zentrale Frage ist die Reichweite in der Zielgruppe, die ich mit dem optimierten Sortiment erreichen kann.

 

Die TURF-Analyse hilft bei der Beantwortung von Fragen, wie z.B:

  • Wie soll ich das Sortiment gestalten, um den größtmöglichen Marktanteil zu erzielen?
  • Was passiert mit dem eigenen Marktanteil, wenn man ein Produkt, z.B. eine Geschmacksrichtung aus dem Sortiment nimmt oder eine weitere Geschmacksrichtung in die Range aufnimmt?
  • Welche zwei oder drei Produkte oder Geschmacksrichtungen sind zentral für die Kommunikation mit der Zielgruppe für mein Sortiment?

 

 

TURF Analyse in der Praxis

 

Das klassische TURF-Problem ist die Entscheidung, welche Sorten im Rahmen einer Range, eines Sortiments angeboten werden sollen. Das folgende Beispiel bezieht sich auf eine Getränkemarke, die Fruchtschorlen anbietet.

 

 

 

 

Es zeigt sich, dass Holunder-Schorle eine Reichweite von 31% in der Zielgruppe der Fruchtschorle-Verwender/innen hat. Rhabarber-Schorle hat eine Reichweite von 18%, Trauben-Schorle eine Reichweite von 14%.

 

 

 

 

 

 

Holunder-Schorle ist also insgesamt das stärkste Produkt der Range. Mit Rhabarber-Schorle erreicht man zusätzlich 18%, sie ist das zweitstärkste Produkt. Trauben-Schorle ist mit 14% das relativ schwächste Produkt. Sollen unter der Getränkemarke xx 2 Produkte angeboten werden, empfiehlt es sich, sowohl Holunder- als auch Rhabarber-Schorle anzubieten. Zusammen erreichen die beiden Produkte 49% der Zielgruppe. Mit Holunder- und Trauben-Schorle würde man „nur“ 45% der Zielgruppe erreichen. Verfügt die Getränkemarke xx über die Ressourcen, 3 Produkte anzubieten bzw. stellt der Handel genügend Regalfläche für 3 Produkte zur Verfügung, empfiehlt es sich, alle 3 Produkte anzubieten. Die Reichweite der Getränkemarke xx hat dann 63% in der Zielgruppe der Schorle-Verwender/innen. 

 

 

 

 

 

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© Horst Möbius